Anhaltende Inkontinenz und Erektionsstörungen nach operativer Entfernung eines Prostatakarzinoms können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen und zu Selbstzweifeln und Depressivität bis hin zu Angsterkrankungen und Suizidalität führen. Aus Scham ziehen sich die Patienten häufig zurück und umgehen es, über ihre Beschwerden und ihre Situation bei der ärztlichen Nachsorge zu sprechen. Die ärztliche Beratung kann einen Ausweg aus der tabuisierten Situation aufzeigen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Auswirkungen der radikalen Prostatektomie nicht nur von der Operationstechnik und den Begleiterkrankungen des Patienten beeinflusst werden: Auch Persönlichkeitsmerkmale spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie stark und anhaltend die Lebensqualität durch den Verlust von Kontinenz und Erektionsfähigkeit beeinträchtigt wird. Daher ist bei der Beratung präoperativ wie auch in der Rehabilitation die Psyche des Patienten mit zu berücksichtigen. (Auszug aus dem Beitrag „Prostatakarzinom: Kontinenz und Sexualität nach operativer Versorgung“)