Aktive Überwachung
(Active Surveillance, AS)
Aktive Überwachung
(Active Surveillance, AS)
Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei Ihnen ein Prostatakarzinom mit niedrigem Risikoprofil festgestellt hat, dann wird dieser Tumor unter Umständen gar nicht oder langsam wachsen und Ihnen nie Beschwerden machen. Zum Zeitpunkt der Diagnose jedenfalls besteht dann kein zwingender Grund, sich einer Behandlung zu unterziehen, die deutlich die Lebensqualität beeinträchtigen kann. Der einmal entdeckte Tumor wird regelmäßig überwacht, damit bei Anzeichen einer Veränderung sofort reagiert und eine Therapie eingeleitet werden kann.
Langfristiges Beobachten (Watchful Waiting, WW)
Ein wenig aggressives Prostatakarzinom wächst sehr langsam oder gar nicht. Die Wahrscheinlichkeit, an einer anderen Erkrankung (zum Beispiel Herzversagen) zu sterben, wird mit zunehmendem Alter immer höher. Vier von fünf Männern mit Prostatakrebs sterben heute nicht an, sondern mit ihrem Tumor. Gerade in höherem Alter und/ oder bei Beeinträchtigung durch andere Krankheiten sollten Sie den zu erwartenden Nutzen eines Eingriffs sehr genau gegen die Risiken abwägen. Operation oder Bestrahlung werden unter Umständen Ihre Lebensqualität verschlechtern. Inwieweit ein eventueller Lebenszeitgewinn diese Verschlechterung rechtfertigt, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin überlegen.
(Aus: Prostatakrebs I – lokal begrenztes Prostatakarzinom, Dritte Auflage, 2018, S. 54ff)