Biopsie

Biopsie
Wenn Tastuntersuchung oder PSA-Wert einen hinreichenden Verdacht auf einen Prostatakrebs ergeben, führt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine sogenannte Stanzbiopsie durch. Dazu wird eine dünne Hohlnadel über den Enddarm an verschiedenen festgelegten Stellen in die Prostata eingestochen. Unter Ultraschallkontrolle soll Ihre Ärztin oder Ihr Arzt in der Regel zehn bis zwölf Gewebeproben entnehmen, die anschließend im Labor untersucht werden. Die Biopsie kann schmerzhaft sein. Nach Meinung der Experten ist deshalb eine örtliche Betäubung angezeigt.
Hinweis der Redaktion: Fragen Sie nach, ob eine Biopsie in Ihrem Fall auch durch den Damm möglich ist.
Die entnommenen Gewebeproben werden von einem Pathologen oder einer Pathologin im Labor untersucht.
Dabei muss er oder sie folgende Fragen beantworten:
• Finden sich Tumorzellen in den einzelnen Gewebeproben?
Wenn ja:
• In wie vielen Proben findet sich Tumorgewebe?
• Wie stark sind die einzelnen Proben befallen?
• Welcher Art und wie aggressiv sind die Tumorzellen?
Wenn sich Tumorgewebe in den Proben nachweisen lässt, spricht man von einem „positiven“ Ergebnis, obwohl das Ergebnis für Sie alles andere als positiv ist. Es kann auch vorkommen, dass in den Gewebeproben keine Krebszellen gefunden werden, obwohl Sie Prostatakrebs haben. Das nennt man einen falsch-negativen Befund. Dann können andere bildgebende Verfahren in Verbindung mit weiteren Biopsien zur Abklärung eingesetzt werden.
(Aus: Prostatakrebs I – lokal begrenztes Prostatakarzinom, Zweite Auflage, Juli 2015, S. 19ff)