Rezidiv – was nun?
Rezidiv – was nun?
Steigt im Verlaufe der Nachkontrollen der PSA-Wert an, kann das ein Anzeichen dafür sein, dass der Tumor wieder wächst. Man spricht dann von einem Rezidiv. Je nach Behandlung erleiden etwa 5 von 10 Männern mit einem Tumor der Kategorie cT3 ein Rezidiv. Die Leitlinie definiert es wie folgt:
- wenn nach radikaler Prostatektomie der PSA-Wert auf mehr als 0,2 ng/ml ansteigt
(bestätigt durch eine zweite Messung)
oder
- wenn nach einer Bestrahlung der PSA-Wert um mehr als 2 ng/ml über dem tiefsten Wert liegt, der nach der Bestrahlung gemessen wurde (bestätigt durch eine zweite Messung)
In beiden Fällen ist es schwierig zu entscheiden, ob es sich um ein lokales Rezidiv (in der Prostata nach Bestrahlung, am ehemaligen Ort der Prostata nach Operation) handelt oder ob der Krebs gestreut hat.
Nur wenn Metastasen unwahrscheinlich sind, ist es sinnvoll, das Rezidiv gezielt zu behandeln. Dann kommen als Möglichkeiten in Frage:
- eine Operation, wenn die Erstbehandlung eine Bestrahlung war
- eine Bestrahlung, wenn die Erstbehandlung eine Operation war
- eine alleinige Hormonentzugsbehandlung ist beim lokalen Rezidiv kein Standard
Zur genauen Planung des weiteren Vorgehens können zusätzliche Untersuchungen notwendig werden.
- Ein Rezidiv nach Strahlentherapie sollte nach Meinung der Experten mit einer Gewebeprobe gesichert werden, wenn eine Operation für Sie in Frage kommt
- Ein Rezidiv nach einer Operation braucht nach Meinung der Experten dagegen nicht durch eine ungezielte Nadelbiopsie gesucht zu werden
(Aus: Prostatakrebs II –Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom, Vierte Auflage, 2018, S. 86ff)